Zweitmeinungszentrum Hodentumor
Die diagnostische und therapeutische Versorgung von Patienten mit Hodentumoren stellt aufgrund der relativ geringen Häufigkeit dieses Tumors und der verschiedenen therapeutischen Möglichkeiten in Abhängigkeit vom Stadium der Erkrankung eine Herausforderung dar.
Dieses führt leider dazu, dass nicht jeder betroffene Patient die für ihn individuell am besten geeignete und entsprechend den Leitlinien vorgesehene Behandlung erhält. Um die Qualität der Behandlung von Patienten mit der Diagnose eines Hodentumors in Deutschland nachhaltig zu verbessern, wurde vor inzwischen über 10 Jahren das „Zweitmeinungsnetzwerk Hodentumor" auf Initiative von Herrn Prof. Schrader gegründet. Über dieses Netzwerk können sich die betreuenden ärztlichen Kollegen bei der Therapieplanung beraten lassen. Hierzu werden die Befunde eines Patienten und die jeweiligen Therapievorschläge in einer Datenbank dokumentiert. Innerhalb von 24 Stunden kann über diesen Weg die Zweitmeinung eines Arztes aus einem Zweitmeinungszentrum eingeholt werden.
Die Klinik für Urologie der Universitätsmedizin Göttingen ist seit über 10 Jahren als Zweitmeinungsgeber Mitglied dieses Netzwerks und konnte hierdurch dazu beitragen, dass die betroffenen Patienten regional und überregional entsprechend dem medizinischen Fortschritt und nach nationalem und internationalem Standard behandelt wurden. Dieses hat insgesamt in Deutschland aber im speziellen auch regional zu einer deutlichen Verbesserung der Diagnostik und Therapie von Patienten mit Hodentumor geführt.
Die bisherigen Ergebnisse des Projekts Zweitmeinung Hodentumor zeigen, dass eine gemeinsam mit Zweitmeinungszentren erfolgte Therapieplanung zu einer signifikanten Verbesserung der Therapie der betroffenen und dokumentierten Patienten führt.
Inzwischen wurden deutschlandweit mehr als 6500 Zweitmeinungen erfolgreich eingeholt, durch jede 5. Zweitmeinung konnte die Therapieplanung des Patienten verbessert werden.