Vermehrter Harndrang (Pollakisurie)
Unter einer Pollakisurie versteht man einen vermehrten Harndrang mit Entleerung kleiner Urinportionen ohne eine Verminderung oder Erhöhung der Gesamturinausscheidung pro Tag. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die normale Urinausscheidung etwa 1500 ml/Tag bei einer Trinkmenge von 2000 ml beträgt. Bei einem normalen Fassungsvolumen der Harnblase von ca. 400-500 ml bei erwachsenen Menschen liegt die Häufigkeit des Wasserlassens somit bei 3-4 x täglich. Nachts wird die Urinproduktion reduziert und so ein erholsamer Schlaf ermöglicht.
Wenn auch nachts ein vermehrter Harndrang eintritt bzw. ein gehäuftes Wasserlassen notwendig ist, sollte auf jeden Fall eine ärztliche Untersuchung erfolgen, wobei zu berücksichtigen ist, dass nicht immer nur urologische Krankheitsbilder für diese Beschwerden verantwortlich sein müssen.
Eine Pollakisurie kann in Abhängigkeit von der Ursache der Beschwerden gleichzeitig mit anderen Symptomen auftreten, wobei insbesondere die Algurie (Schmerzen beim Wasserlassen), die Hämaturie (Blutbeimengung im Urin) oder auch eine Harnstrahlabschwächung zu nennen sind.
Mögliche Ursachen eines vermehrten Harndrangs
- Entzündungen der Niere, der Blase, der Harnröhre oder der Prostata
- Gutartige Vergrößerung der Prostata
- Reizblase
- Harnröhrenenge
- Steine im Harnleiter oder der Blase
- Bösartige Veränderung der Prostata
- Blasentumor
- Fremdkörper in der Harnröhre oder Blase
- Erkrankungen des Nervensystems
- Blasensenkung
Wenn eine Pollakisurie besteht, sollte grundsätzlich eine urologische Vorstellung und weitere Abklärung erfolgen, da eine Nichtbehandlung der Ursache eine Verschlechterung der Beschwerden und der Grundkrankheit zur Folge haben kann.
Zu den Basisuntersuchungen zur Abklärung eines vermehrten Harndranges gehört neben der Krankengeschichte des Betroffenen der körperliche Untersuchungsbefund, die Urin- und Blutuntersuchung, die Sonographie der Blase vor und nach dem Wasserlassen, die Sonographie der Nieren und die Harnflußmessung. In Abhängigkeit von den erhobenen Befunden sind ggf. weitere diagnostische Maßnahmen notwendig.
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