Blut im Urin (Hämaturie)
Im Urin befindet sich in der Regel kein Blut, da die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) nicht die in der Niere befindlichen Filter passieren können. Allerdings kann auch der Urin eines gesunden Menschen geringe Mengen an roten Blutkörperchen enthalten, als Größenordnung sind 3 Erythrozyten pro Mikroliter noch als normal einzustufen. Bei einem mikroskopischem Nachweis von Blut im Urin (Mikrohämaturie) oberhalb dieser Grenze oder bei einer sichtbaren Rotfärbung des Urins (Makrohämaturie) muss primär von einer Erkrankung des Harntraktes und/oder des Genitaltraktes oder der Nieren selbst ausgegangen werden. Da als Ursache einer Blutbeimengung im Urin grundsätzlich auch eine bösartige Veränderung in Betracht kommen kann, sollte in jedem Fall eine urologische Abklärung erfolgen.
Mögliche Ursachen einer Blutbeimengung im Urin
- Medikamente, die mit einer erhöhten Blutungsneigung einhergehen
- Entzündungen der Niere, der Blase, der Harnröhre oder der Prostata
- Blasentumore
- Verletzungen der Niere, der Blase oder der Harnröhre
- Harnröhrenverengung
- Steine in der Niere, dem Harnleiter oder der Blase
- Gutartige Vergrößerung der Prostata
- Bösartige Veränderung der Prostata
- Nierenbecken oder Harnleitertumor
- Nierenkrebs
Grundsätzlich gehört zu jeder Abklärung einer Hämaturie eine ausführliche Anamnese mit Erhebung der Vorerkrankungen und der aktuellen Beschwerden sowie ein körperlicher Untersuchungsbefund. Weiterhin sollten eine Urin- und Blutuntersuchung, eine Sonographie der Nieren und Blase, ggf. eine Röntgendarstellung der Nieren und Harnleiter sowie eine Blasenspiegelung erfolgen.
Abgrenzen von Blutungen aus dem Harntrakt muss man solche aus dem Genitaltrakt bei Frauen. Bei Frauen ist deshalb auch eine Inspektion des Scheideneingangs und eine vaginale Einstellung notwendig, um eine Blutung aus diesem Bereich zu erkennen und dann ggf. einen Frauenarzt hinzuziehen.
Eine urologische Abklärung ist in jedem Fall empfohlen!
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