Retroperitoneale Lymphadenektomie (RLA) Entfernung der Lymphknoten über einen Bauchschnitt

Sehr geehrter Patient,

mit diesem Schreiben informieren wir Sie über den weiteren Verlauf nach der Operation. 

Bei Ihnen wird wegen Ihrer Erkrankung eine Entfernung der Lymphknoten durchgeführt. 

Die möglichen Risiken, Komplikationen und Alternativen zum geplanten Eingriff werden wir Ihnen in einem persönlichen Gespräch erklären und Ihr Einverständnis dokumentieren.

Ablauf des stationären Aufenthaltes

Nach der Operation kommen Sie entweder wieder direkt in Ihr Zimmer oder aber verbringen die erste Nacht nach der Operation auf der Wachstation und kommen dann am Folgetag in Ihr Zimmer zurück. Sie können in der Regel das Krankenhaus zwischen dem 5. und 10. Tag nach der Operation ohne Katheter und ohne Drainagen verlassen. Während Ihres stationären Aufenthaltes findet ein Gespräch für eine evtl. Kur- (Anschlussheilbehandlung) statt. 

Eine Krebserkrankung kann zu einer psychischen Belastung führen. Diese wird möglicherweise nicht als solche wahrgenommen. 

Falls Sie das Gefühl haben, in Bezug auf die Krankheitsbewältigung könnte einepsychische Unterstützung sinnvoll oder für Sie hilfreich sein:

  • Bitte lassen Sie uns dies wissen.
  • Wenden Sie sich einfach an die Ärzte oder die Pflegekräfte Ihrer Station.

Medikamente

Bitte informieren Sie Ihren Stationsarzt bzw. das Pflegepersonal über Medikamente, die Sie von Haus aus einnehmen. Blutverdünnende Medikamente dürfen Sie nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen. Darüber hinaus kann es sein, dass Sie vom Stationsarzt zusätzliche Medikamente während Ihres stationären Aufenthaltes bzw. für die Zeit danach verordnet bekommen. Diese sind im Entlassbrief erwähnt.

Thrombose

Zur Vermeidung von Thrombosen erhalten Sie während des stationären Aufenthaltes täglich eine Bauchspritze und müssen Antithrombosestrümpfe tragen. Evtl. müssen Sie die Thromboseprophylaxe zu Hause fortsetzen, genaue Informationen finden Sie in Ihrem Entlassbrief.

Harnröhrenkatheter

Bei der Operation wird Ihnen ein Harnröhrenkatheter eingelegt, über den der Urin nach der Operation abfließen kann. In der Regel wird dieser Katheter nach 1 - 2 Tagen nach der Operation entfernt.

Drainagen

Während der Operation werden Ihnen ein oder zwei Drainagen eingelegt, über die Wundflüssigkeit abfließen kann. Ihr Stationsarzt entscheidet, wann die Drainage entfernt wird. In der Regel werden sämtlichen Drainagen innerhalb von 4 Tagen nach der Operation entfernt.

Hautnaht

Der Hautverschluss wird meist mit einem sich selbst auflösenden Faden durchgeführt, es ist dann kein Fadenzug nötig.

Klammernaht

Bei einer Klammernaht müssen die Klammern ca. 10 Tage nach der Operation entfernt werden.

Duschen

Sie dürfen ab dem 4. Tag nach der Operation, bzw. wenn die Drainage entfernt ist, duschen (nach Absprache mit dem Pflegepersonal). Ausgiebiges Duschen sollte vermieden werden und nach dem Duschen wird Ihr Verband durch das Pflegepersonal gewechselt.

Was dürfen Sie, bzw. worauf sollten Sie postoperativ achten?

  • Achten Sie auf regelmäßigen und weichen Stuhlgang.
  • Sie dürfen spazieren gehen.

Was dürfen Sie nicht?

  • Übermäßige körperliche Anstrengungen sollten Sie für 6 - 8 Wochen vermeiden.
  • Auf heiße Bäder oder Saunagänge sollte Sie für 4 - 6 Wochen ebenfalls verzichten.
  • Falls Sie Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen (z. B. Aspirin, Marcumar): bitte klären Sie mit Ihrem behandelnden Stationsarzt, wann Sie diese Medikamente wieder einnehmen dürfen bzw. müssen.

Wann sollten Sie nach der Entlassung einen Arzt informieren bzw. aufsuchen?

  • Wenn Sie Fieber, Schmerzen oder Schwellungen im Wundbereich, in der Leiste, in den Beinen oder dem Genitale feststellen.

Am letzten Tag Ihres stationären Aufenthaltes verlassen Sie unsere Station mit einem Entlassbrief. Er enthält alle wichtigen Informationen für Ihren Urologen und/oder Hausarzt, bei denen Sie sich kurzfristig zur Kontrolle vorstellen und den Entlassbrief abgeben sollten, da der Arztbrief auch eine Empfehlung für die weitere Diagnostik bzw. Therapie enthält. Es ist möglich, dass Sie bei Entlassung einen vorläufige n Arztbrief erhalten, in dem einige Angaben noch fehlen (z. B. das Ergebnis der Steinanalyse). Bei der Entlassung wird ihr Stationsarzt Ihre Fragen zum weiteren Vorgehen beantworten. Dieses können Sie auf dem Formular „Haben Sie Fragen zu Ihrer Entlassung“, welches Ihnen bei der Aufnahme ausgehändigt wird, vorab formulieren. Sobald alle Angaben vorliegen, bekommt Ihr Urologe oder Hausarzt einen endgültigen Brief zugesendet.

Bei akuten Problemen wenden Sie sich bitte an Ihren niedergelassenen Arzt oder unsere Ambulanz (Aufzug B2, Ebene 2). Ab 15.30 Uhr und an Wochenenden/Feiertagen erreichen Sie den diensthabenden Urologen über die allgemeine Notaufnahme.

Sollten nach der Entlassung Fragen auftauchen, bitte zögern Sie nicht, uns auf Station zu kontaktieren.

Wir wünschen für die Genesung alles Gute und stehen Ihnen im medizinischen Notfall Tag und Nacht, auch nach Ihrer Entlassung, jederzeit zur Verfügung.

Ihr
Prof. Dr. Trojan
und das Team der Klinik für Urologie

 

Erstellt: August 2012
Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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