Offene Nierentumorexzision (Nierenteilentfernung)

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,

mit diesem Schreiben informieren wir Sie über die geplante Operation. Bei Ihnen soll ein Nierentumor unter Erhalt der Restniere entfernt werden. Das Vorgehen richtet sich unter anderem nach der Grunderkrankung sowie nach Ihrer Nierenfunktion und wird vor der Operation mit Ihnen besprochen.

Die möglichen Risiken, Komplikationen und Alternativen zum geplanten Eingriff werden wir Ihnen in einem persönlichen Gespräch erklären und Ihr Einverständnis dokumentieren.

Ablauf des stationären Aufenthaltes: Nach der Operation kommen Sie entweder wieder direkt in Ihr Zimmer oder verbringen die erste Nacht nach der Operation auf der Wachstation und kommen am Folgetag in Ihr Zimmer zurück. Sie können in der Regel das Krankenhaus etwa eine Woche nach der Operation ohne Wunddrainagen verlassen. Während Ihres stationären Aufenthaltes findet ein Gespräch über eine mögliche Kur (Anschlussheilbehandlung) statt.

Drainagen

Während der Operation kann eine Drainage eingelegt werden, damit eine Ergussbildung vermieden wird. Ihr Stationsarzt entscheidet, wann die Drainagen entfernt werden. In der Regel werden sämtliche Drainagen innerhalb von 2 - 4 Tagen nach der Operation entfernt.

Harnröhrenkatheter

Während der OP wird ein Harnröhrenkatheter eingelegt. Der Harnröhrenkatheter ist ein Schlauch aus Kunststoff, der durch die Harnröhre in die Harnblase eingelegt wird. Er dient dazu, den Urin aus der Harnblase abzuleiten. In der Regel wird der Harnröhrenkatheter am 1. oder 2. Tag nach der Operation entfernt.

Kostaufbau

In der Regel beginnen Sie am Tag nach der Operation langsam mit dem Kostaufbau.

Hautnaht

Der Hautverschluss wird in der Regel mit einem sich selbst auflösenden Faden  durchgeführt, es ist dann kein Fadenzug nötig. Sollte eine Klammerung erfolgen, müssen die Wundklammern in der Regel am 10. postoperativen Tag entfernt werden.

Duschen

Sie dürfen ab dem 3. Tag nach der Operation, bzw. wenn die Drainagen entfernt sind, duschen. 
Ausgiebiges Duschen sollte vermieden werden und nach dem Duschen wird Ihr Verband durch das Pflegepersonal gewechselt.

Thrombose

Zur Vermeidung von Thrombosen erhalten Sie während des stationären Aufenthaltes täglich eine Bauchspritze und müssen Antithrombosestrümpfe tragen. Evtl. müssen Sie die Thromboseprophylaxe zu Hause fortsetzen, genaue Informationen finden Sie im Entlassbrief.

Was dürfen Sie bzw. worauf sollten Sie nach der Operation achten?

  • Achten Sie auf regelmäßigen weichen Stuhlgang.
  • Medikamente: Bitte informieren Sie Ihren Stationsarzt bzw. das Pflegepersonal über Medikamente, die Sie von Haus aus einnehmen. Darüber hinaus kann es sein, dass Sie vom Stationsarzt zusätzliche Medikamente während Ihres stationären Aufenthaltes, bzw. für die Zeit danach, verordnet bekommen. Diese sind im Entlassbrief erwähnt.
  • Sie dürfen spazieren gehen.
  • Sie dürfen Auto fahren.

Was dürfen Sie nicht?

Körperliche Belastung: Wichtig ist, dass Sie nach der Operation für 8 Wochen körperliche Schonung einhalten, d.h. Heben von Gegenständen mit mehr als 5 kg muss vermieden werden. Sport sollten Sie in den ersten 8 Wochen nach der Operation nicht betreiben. Übermäßige körperliche Anstrengung stört den Heilungsprozess. Nach 8 Wochen können Sie die körperlichen Aktivitäten langsam steigern, je nach Empfinden.

Wann sollten Sie einen Arzt informieren bzw. aufsuchen?

  • Wenn Sie Fieber, Schmerzen oder Schwellungen im Wundbereich oder dem Genitale feststellen.
  • Wenn sich die Urinausscheidung bezüglich der Menge oder Farbe verändert oder Schmerzen beim Wasserlassen auftreten.
  • Wenn Sie Luftnot bemerken.
  • Wenn sich Ihr Gesundheitszustand nach der OP verschlechtert.

Ernährung nach der Entlassung aus dem Krankenhaus

Trinken Sie normal, d. h. ca. zwei bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag. Eine ausgewogene ballaststoffreiche Ernährung zur Stuhlgangsregulation ist sinnvoll. Eine spezielle Diät müssen Sie in der Regel nicht einhalten.

Ärztliche Nachkontrollen und Tumornachsorge

Wir empfehlen Ihnen regelmäßige Kontrollen bei Ihrem niedergelassenen Arzt.

Am letzten Tag Ihres stationären Aufenthaltes verlassen Sie unsere Station mit einem Entlassbrief.

Er enthält alle wichtigen Informationen für Ihren Urologen und/oder Hausarzt, bei denen Sie sich kurzfristig zur Kontrolle vorstellen und den Entlassbrief abgeben sollten, da der Arztbrief auch eine Empfehlung für die weitere Diagnostik bzw. Therapie enthält. Es ist möglich, dass Sie bei Entlassung einen vorläufigen Arztbrief erhalten, in dem einige Angaben noch fehlen (z. B. das Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung). Sobald alle Angaben vorliegen, bekommen Ihr Urologe und/oder Hausarzt einen endgültigen Brief zugesendet.

Bei akuten Problemen wenden Sie sich bitte an Ihren niedergelassenen Arzt oder unsere urologische Poliklinik (Aufzug B2, Ebene 2). Ab 15.30 Uhr und an Wochenenden/Feiertagen erreichen Sie den diensthabenden Urologen über die allgemeine Notaufnahme oder die urologischen Stationen.

Sollten nach der Entlassung Fragen auftauchen, bitte zögern Sie nicht, uns auf Station zu kontaktieren (Kontaktdaten siehe Adressfeld).

Wir wünschen für die Genesung alles Gute und stehen Ihnen im medizinischen Notfall Tag und Nacht, auch nach Ihrer Entlassung, jederzeit zur Verfügung.

 

Ihr
Prof. Dr. med. L. Trojan
und das Team der Klinik für Urologie

 

Erstellt: Juli 2012
Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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