Künstlicher Blasenschließmuskel (Artifizieller Sphinkter)

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,

mit diesem Schreiben informieren wir Sie über die geplante Operation. Sie haben sich aufgrund Ihrer Harninkontinenz zu der Implantation eines künstlichen Blasenschließmuskels entschlossen.

Die möglichen Risiken, Komplikationen und Alternativen zum geplanten Eingriff werden wir Ihnen in einem persönlichen Gespräch erklären und Ihr Einverständnis dokumentieren.

Was müssen Sie nach der Operation beachten?

  • Nach der Operation werden Sie für einige Stunden in unserem Aufwachraum überwacht. Sollte es keine Auffälligkeiten geben, werden Sie anschließend auf Ihr Zimmer auf Station zurückgebracht.
  • Während der Operation wird ein Blasenkatheter eingelegt. Dieser wird am ersten Tag nach der OP entfernt.
  • 6 Stunden nach der Operation können Sie bereits schluckweise Tee trinken.
  • Am dritten Tag nach der Operation dürfen Sie duschen, allerdings sollten Sie im Wundbereich, der sich im Dammbereich befindet, keine Seife oder Duschgel benutzen und diesen Bereich nach dem Duschen gut abdecken. Auf Baden sollten Sie für 23 Wochen verzichten.
  • Die Entlassung erfolgt in der Regel am 5. 7. Tag nach der Operation
  • Der künstliche Schließmuskel ist nach der Operation noch nicht aktiviert, da die Wunden erst abheilen müssen. Das heißt, Sie werden nach der Operation vorübergehend noch genauso Urin verlieren wie vor der Operation. Vorlagen sind daher weiterhin notwendig.
  • Für 7-10 Tage nach der Operation ist die Einnahme eines Antibiotikums notwendig.

Was dürfen Sie nicht?

  • Übermäßige körperliche Anstrengungen sollten Sie für 4 – 6 Wochen vermeiden.
  • Falls Sie Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen (z.B. Aspirin, Marcumar), klären Sie bitte mit Ihrem behandelnden Stationsarzt ab, wann Sie diese wieder einnehmen dürfen bzw. müssen.

Wie geht es nach der Entlassung weiter?

  • Suchen Sie Ihren behandelnden Urologen auf, damit er Kenntnis von Ihrem Befinden nach der Operation hat.
  • Der künstliche Blasenschließmuskel wird etwa 4 6 Wochen nach der Implantation aktiviert. Dazu werden Sie erneut einem ambulanten Termin bei Ihrem Operateur erhalten, um dann dort mit der Bedienung vertraut gemacht zu werden.
  • Sie verlassen unsere Klinik mit einem Entlassungsbrief, in dem die wesentlichen Angaben zu Ihrem stationären Aufenthalt enthalten sind. Außerdem erhalten Sie Ihren Implantatausweis. Führen Sie diesen bitte immer mit sich und vergessen Sie nicht bei zukünftigen Krankenhausaufenthalten bzw. vor Tests oder medizinischen Verfahren auf das Vorhandensein Ihres künstlichen Blasenschließmuskels hinzuweisen.

Am letzten Tag Ihres stationären Aufenthaltes verlassen Sie unsere Station mit einem Entlassbrief. Er enthält alle wichtigen Informationen für Ihren Urologen und/oder Hausarzt, bei denen Sie sich kurzfristig zur Kontrolle vorstellen und den Entlassbrief abgeben sollten, da der Arztbrief auch eine Empfehlung für die weitere Diagnostik bzw. Therapie enthält.

Bei akuten Problemen wenden Sie sich bitte an Ihren niedergelassenen Arzt oder unsere urologische Poliklinik (Aufzug B2, Ebene 2). Ab 15.30 Uhr und an Wochenenden/Feiertagen erreichen Sie den diensthabenden Urologen über die allgemeine Notaufnahme oder die urologischen Stationen.

Sollten nach der Entlassung Fragen auftauchen, bitte zögern Sie nicht, uns auf Station zu kontaktieren (Kontaktdaten siehe Adressfeld).

Wir wünschen für die Genesung alles Gute und stehen Ihnen im medizinischen Notfall Tag und Nacht, auch nach Ihrer Entlassung, jederzeit zur Verfügung.

 

Ihr
Prof. Trojan
und das Team der Klinik für Urologie

 

Erstellt: August 2012
Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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