Einlage eines Bandes (TOT/TVT) unter die Harnröhre

Sehr geehrte Patientin,

mit diesem Schreiben informieren wir Sie über den weiteren Verlauf nach der geplanten oder bereits durchgeführten Operation.

Bei Ihnen ist zur Behandlung der Harninkontinenz bei körperlicher Belastung, die auf eine Schwäche des Beckenbodens und des Harnröhrenschließmuskels zurückzuführen ist, die Einlage eines Bandes erforderlich. Dieses Band wird in Vollnarkose oder Rückenmarksbetäubung im Bereich der Harnröhre platziert und soll dazu führen, dass es bei körperlicher Belastung zu keinem Urinverlust oder zumindest zu einer deutlichen Reduktion des Urinverlusts kommt.

Die möglichen Risiken, Komplikationen und Alternativen zum geplanten Eingriff werden wir Ihnen in einem persönlichen Gespräch erklären und Ihr Einverständnis dokumentieren.

Was müssen Sie nach der OP beachten?

  • Nach der Operation werden Sie für einige Stunden in unserem Aufwachraum überwacht. Sollte es keine Auffälligkeiten geben, werden Sie in Ihr Zimmer auf der Station zurückverlegt.
  • Nach Einlage des Bandes wurden ein Harnröhrenkatheter in die Blase und eine Tamponade in die Scheide eingelegt. Diese werden am Tag nach der Operation entfernt.
  • Sie können 6 Stunden nach der Operation zuerst schluckweise trinken. Vertragen Sie die Flüssigkeit, so können Sie bis zu 1,5 Liter trinken.
  • Am Morgen nach der Operation erhalten Sie bereits ein Frühstück.
  • Blutverdünnende Medikamente dürfen Sie nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen.
  • Nach Entfernung des Harnröhrenkatheters am Tag nach der Operation, können Sie in der Regel wieder ganz normal Ihre Blase entleeren. Aufgrund der geänderten Situation hinsichtlich der Blasenentleerung kann es trotzdem einige Tage dauern, bis Sie sich an die neue Situation gewöhnt haben. Daher sollten Sie am Anfang Ihre Blase vorsichtig entleeren, d. h. Sie sollten nicht zu stark pressen.
  • Vor Entlassung kontrollieren wir mittels Ultraschalluntersuchung, ob sich die Blase komplett entleert (sog. Restharnmessung), da es in seltenen Fällen vorkommen kann, dass die Blase sich nicht richtig entleeren kann.
  • 2 Tage nach der Operation können Sie bereits wieder duschen. Vollbäder oder Saunabesuche sollten erst 6 Wochen nach der Operation erfolgen, um eine ungestörte Wundheilung zu erreichen.
  • Die Entlassung erfolgt in der Regel am 2.3. Tag nach der Operation.

Am letzten Tag Ihres stationären Aufenthaltes verlassen Sie unsere Station mit einem Entlassbrief. Er enthält alle wichtigen Informationen für Ihren Urologen und/oder Hausarzt, bei denen Sie sich kurzfristig zur Kontrolle vorstellen und den Entlassbrief abgeben sollten, da der Arztbrief auch eine Empfehlung für die weitere Diagnostik bzw. Therapie enthält. Es ist möglich, dass Sie bei Entlassung einen vorläufigen Arztbrief erhalten, in dem einige Angaben noch fehlen. Sobald alle Angaben vorliegen, bekommt Ihr Urologe und/oder Hausarzt einen endgültigen Brief zugesendet.

Bei akuten Problemen wenden Sie sich bitte an Ihren niedergelassenen Arzt oder unsere urologische Poliklinik (Aufzug B2, Ebene 2). Ab 15.30 Uhr und an Wochenenden/Feiertagen erreichen Sie den diensthabenden Urologen über die allgemeine Notaufnahme oder die urologischen Stationen.

Sollten nach der Entlassung Fragen auftauchen, bitte zögern Sie nicht, uns auf Station zu kontaktieren (Kontaktdaten siehe Adressfeld).

Wir wünschen für die Genesung alles Gute und stehen Ihnen im medizinischen Notfall Tag - und Nacht, auch nach Ihrer Entlassung, jederzeit zur Verfügung.

 

Ihr
Prof. Dr. med. L. Trojan
und das Team der Klinik für Urologie

 

Erstellt: Juli 2012
Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

Folgen Sie uns